Psychologin Dr. Katharina Stenger über den Frühling als Gamechanger – und wie er unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst.
Der erste laue Abend auf dem Balkon. Die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut. Das erste Eis, das nicht nach Winterdepression, sondern nach Leben schmeckt. Der Frühling ist da, und er haut uns mit voller Wucht um. Doch was passiert da eigentlich mit uns? Warum fühlen wir uns plötzlich so leicht, wach und – nennen wir es beim Namen – ein bisschen flirtiger? Und warum sind manche von uns einfach nur müde und genervt? Willkommen bei der wissenschaftlichen Analyse der Frühlingsgefühle – mit einer Extraportion Coolness und den fundierten Einblicken von Dr. Katharina Stenger, Psychologin und Expertin für mentale Gesundheit.

Frühling = Gehirn-Hack? Die Wissenschaft dahinter
Wenn die Tage länger werden, passiert eine Art biologisches Software-Update in unserem Körper. Die dunklen Wintermonate haben uns in eine Art Energiesparmodus versetzt. Jetzt kommt das Licht zurück – und damit ein ganzer Cocktail aus biochemischen Veränderungen. Serotonin schießt nach oben, das „Glückshormon“, das uns beschwingter und optimistischer macht. Gleichzeitig fährt unser Körper die Produktion von Melatonin runter – jenem Hormon, das uns müde macht. Ergebnis? Wir fühlen uns wacher, lebendiger, geiler aufs Leben.
Laut Dr. Katharina Stenger ist das keine Einbildung, sondern purer Biochemie-Fakt: “Unser Körper ist ein sensibles System, das stark auf Lichtveränderungen reagiert. Mehr Tageslicht bedeutet weniger Melatonin, dafür mehr Serotonin und Dopamin. Das Resultat? Wir sind energiegeladener, kontaktfreudiger und haben Lust auf Veränderung.”

Zusätzlich gibt’s noch eine kleine Extradosis Dopamin, unser Belohnungssystem läuft auf Hochtouren. Das erklärt, warum wir plötzlich Lust haben, uns zu verändern: neue Klamotten, neue Frisur, neue Dates. Es ist kein Zufall, dass sich im Frühling mehr Menschen neu verlieben – die Hormone haben längst die Playlist auf „Spring Fever“ umgestellt.
„Alle drehen durch – nur ich nicht!“ Wenn der Frühlings-Hype nervt
Während die einen vor Energie sprühen, kämpfen andere mit Frühlingsmüdigkeit. Das plötzliche Mehr an Licht und die schwankenden Temperaturen können den Kreislauf durcheinanderbringen. Wer sich vom allgemeinen Frühlingshype eher überfordert fühlt, darf aufatmen: Damit steht man nicht allein da.
Dr. Katharina Stenger erklärt: “Nicht jeder blüht auf, wenn die Sonne scheint – und das ist völlig in Ordnung.” Viele fühlen sich vom gesellschaftlichen Druck, jetzt besonders aktiv und glücklich sein zu müssen, gestresst. Wer sich nicht in den nächsten Outdoor-Yoga-Kurs oder die Cocktail-Bar auf der Sonnenterrasse ziehen lassen will, darf sich entspannt zurücklehnen: Glück ist eben kein Wettbewerb.
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Jetzt. Ausgabe Nr. 2
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