Ein sicherer Hafen für Menschen in Not
Es gibt Orte, die still und unauffällig am Rand des täglichen Trubels stehen. Es sind genau die Orte, die nicht auffällig leuchten oder laut für sich werben, und doch mehr Bedeutung tragen als so manches strahlende Geschäft. Die Tafel Homburg ist ein solcher Ort – eine Anlaufstelle für all jene, deren Leben Risse bekommen hat, die durch Krankheit, Alter oder einfach durch das Schicksal an den Rand des Existenzminimums gedrängt wurden.
Hier, in den unscheinbaren Räumen der Tafel in Homburg-Erbach, finden Menschen etwas, das sie an vielen anderen Orten vermissen: die einfache Sicherheit, dass sie gesehen und gehört werden und dass für sie gesorgt wird.
Die Gründe, die Menschen zur Tafel führen, sind stets vielfältig. Für einige begann das Leben in Armut mit einer unerwarteten Rechnung, für andere mit dem Verlust eines geliebten Menschen oder der Arbeit. Und manche, die hierherkommen, sind aus anderen Teilen der Welt geflohen, um hier Sicherheit zu finden – in einem Land, einer Umgebung, welche für sie immer noch fremd und voller Hürden ist. Die Tafel gibt ihnen allen ein wenig Stabilität zurück. Denn an diesem Ort wird jede Woche ein bisschen mehr als nur Lebensmittel verteilt:
Es ist Hoffnung, die man in eine Tüte packen kann, Mitgefühl, das durch die Hände der Helfer weitergegeben wird, und das Gefühl, dass niemand allein ist.

Die Wurzeln der Tafel
Alles begann im Sommer 2006. Damals war die Idee einer Tafel in Homburg noch neu, aber der Bedarf war offensichtlich. Immer mehr Menschen kamen mit ihrem Einkommen nicht mehr über die Runden, und Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar waren, landeten tonnenweise im Müll. Es brauchte nicht viel Überzeugung, bis sich eine kleine Gruppe entschloss, diesen Missstand anzugehen. Der Mitbegründer Roland Best ließ sich von anderen Tafeln in Deutschland inspirieren, die schon seit Jahren erfolgreich Menschen in Not halfen.
Doch eine gute Idee allein reicht nicht. Es mussten Räume gefunden werden, die zentral lagen, damit auch die erreicht werden konnten, die kein Auto haben. Es mussten Lieferanten gewonnen werden, die bereit waren, Lebensmittel zu spenden. Und vor allem brauchte es Menschen, die bereit waren, ihre Zeit und ihre Kraft zu investieren. Was damals klein begann, entwickelte sich schnell zu einer festen Institution in der Region. 2010 kam dann die Außenstelle in St. Ingbert dazu, um die Hilfe noch weiter auszubauen.
Heute, fast zwei Jahrzehnte später, ist die Tafel Homburg aus den Herzen der Bedürftigen und als Institution nicht mehr wegzudenken. Wasmit einer Handvoll Helfer und einer Vision begann, ist jetzt ein fein abgestimmtes, professionell agierendes Netzwerk aus Menschen, die bereit sind, einander die Hand zu reichen – und dabei mehr bewegen, als sie sich je hätten vorstellen können.
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